Hauptbausteine eines Rechners zur Audioverarbeitung sind:
Prozessor: | arbeitet/rechnet die Befehle/Anforderungen systematisch ab |
Hard Disk: | fest integrierter Datenspeicher (Standard: 4 Giga-Byte Speicherkapazität) |
Prozessorkarte: | Audio-Signalverarbeitung (DSP, bzw. 'Soundkarte') |
SCSI - Bus: | Daten-Transfer-Bus für alle Data-Arten (Audio, Steuerung, Sonstige) |
Konzeption SCSI:
Im Unterschied zu anderen Datenübertragungsformaten (z.B. AES/EBU)
ist SCSI als Daten-Bus konzeptioniert; das heißt, das Data nicht
nur in ein bestimmtes Format zwecks Übertragung und Protokollierung
codiert wird, sondern das alle Geräte des Systems durch einen Bus
(= diskreter Signalweg) miteinander verbunden sind. Somit findet
eine Kommunikation zwischen den einzelnen Systemkomponenten statt, wodurch
eine kostengünstige, schnelle und effiktive Datenübertragung
gewährleistet wird (Genaueres siehe unten).
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Rechner-Hauptbus und
der Audiobus getrennt werden können und dich dann nicht gegenseitig
behindern.
Historisch wurde SCSI aus einem Schnittstelle namens SASI (1979) der
Firma Shugart, welches zur Anbindung der damals neuen 8-Zoll-Festplatten
diente, entwickelt. Das Konzept eines allgemeinen (nicht auf Audio spezialisiert),
hardware-unabhängigen Busses mit hoher Datentransferrate war die erste
Grundlage; die zweite war eine neue Struktur der Geräteaufgaben: das
Master-Slave-System wurde durch das Initiator-Controller - Modell abgelöst.
Weiterhin arbeitet SCSI auf drei verschiedenen Ebenen: erstens auf der
Kommando-Ebene (commands für verschiedene Gerätetypen), zweitens
auf der Protokoll-Ebene (logische Steuerung und Zeittaktung),
und auf der Interface-Ebene (Schnittstellenfunktion).
Die erste Spezifizierung erfolgte 1986 durch das American National
Standards Institue als ANSI X3.131 - 1986 (Erweiterungen im gleichen
Kürzel).
Funktionweise:
Jedes angeschlossene Gerät erhält eine
ID (Identifikationsnummer), unter der es im SCSI-Bus angemeldet wird (ID
muß auch am Gerät eingestellt werden [Jumper]): die wichtigsten
Geräte des Systems werden aufgrund einer ID-Prioritätenverteilung
bevorzugt. Damit ist die Vorraussetzung für das Initiator-Controller
- Modell gegeben: Der Initiator (auch Host Adapter) gibt die Anweisung
für eine Operation, welche von der zuständigen Zielmaschine eigenständig
durchgeführt wird. Dabei werden als erstes die Steuerungsbefehle übertragen,
danach die Informations-Data (Es können verschiedene Geräte als
Initiator fungieren). Der Bus ist also nur für die Zeit der eigentlichen
Datenübertragung belegt, wodurch eine schnelle und effiziente Nutzung
ermöglicht wird.
Beim Starten des Systems wird mittels hand-shaking
die Anwesenheit und Betriebsbereitschaft der einzelnen Systemkomponenten
geprüft, so daß Gerätefehler vor der Anwendung behoben
werden können.
Physikalischer Aufbau:
Es sind maximal 8 Geräte anschließbar; diese sollten möglichst
gleichwertig SCSI - intelligent sein, denn die individuellen Geräteleistungen
bestimmen die Geschwindigkeit des SCSI-Busses.
Der eigentliche Bus besteht aus:
8 Data - Adern: | übertragen Informations-Data, Kommandos und Meldungen (Zustand,etc.) |
1 Parity - Ader: | erzeugt Spannungsgleichheit am Beginn/Ende eines Datenwortes (siehe AES/EBU-html !!) |
9 Steuer - Adern: | senden Steuersignale |
Neuerungen/Erweiterungen zum SCSI-1-Standard:
Bis hierher wurde das Grundprinzip des SCSI-Busses anhand des SCSI-1
- Standards erklärt. Dieser Standard von 1986 ist natürlich längst
veraltet und nicht mehr gültig. Deshalb sind hier die neueren Standards
und deren technische Änderungen aufgeführt:
SCSI-2: | - unterstützt Hard Disks, Bandlaufwerke, CD-Roms, Scanner (erweit. Kommandosatz) |
- schneller: | |
Fast SCSI: 10 MB/sec (aufgrund doppelter Übertragungsrate) | |
Wide SCSI: 10 MB/sec (Busbreitenerweiterung auf 16 bit) | |
UltraWide SCSI: 20 MB/sec (Busbreitenerweiterung auf 32 bit) | |
Kombinationen auch möglich !! | |
- Verschaltung mehrerer SCSI-Busse | |
- mehrere Initiatoren bestimmbar | |
- command - queuing: bis zu 256 Kommandos/Initiator/SCSI-Einheit | |
- automatische Geräteprüfung auf SCSI-Intelligenz + automatische Einstellung | |
- abwärts kompatibel |
SCSI-3: | - automatische Gerätekonfiguration |
- mehr als 8 ID - Nummer stehen zur Verfügung | |
- längere Kabel möglich (bis 650 Meter) | |
- optische Leiter | |
- beinhaltet paralleles und serielles SCSI |
serielles SCSI | |
Fire Wire | - bis zu 50 MB/sec
- max. 16 Geräte anschließbar - stanardisiert als IEEE 1394 |
SSA | - bis zu 80 MB/sec
- bis zu 128 Geräte - nur SCSI - ähnlich !! |
Fibre Channel | - aufgrund optischer Leiter theoretisch bis zu 1032 MB/sec
- basiert nur noch auf den Ideen von SCSI |
SCSI - Protokoll:
Ein Protokoll schickt mit der Informations-Data die entsprechenden
Steuerungsbefehle, aus denen das weiterverarbeitende Gerät die Anforderungen
entnimmt. Da in den abgetasteten und quantisierten Audio-Daten nur die
puren Abtastwerte enthalten sind, muß also im Protokoll erstens eine
zeitliche Einteilung erfolgen, zeitens müssen die Datengruppen benannt
werden, drittens müssen die Befehle zur Weiterverarbeitung hinzugefügt
werden.
Für die Zeiteinteilung exsistiert der Time-Code mit der
Einteilung in Stunde/Minute/Sekunde/Frame/Subframe: dabei ist ein Frame
= 40msec = 80 Subframes => ein Subframe = 0,5 msec .
Das Übertragungsprotokoll besteht also aus der festgelegten Reihenfolge
verschiedener Zeitabschnitte: Bus frei, Befehle, Bus-Zuteilung, Wiederwahl,
Informationen, Meldungen und Data.
Es existieren 9 Steuersignale, von denen jedes auf einer der Steuerungsadern
sendet wird:
ACK (acknowledge) | Controller signalisiert Bereitschaft zur Datenübernahme |
ATN (attention) | Host informiert Controller, daß Message bereitsteht |
BSY (busy) | Gerät momentan beschäftigt/ Bus momentan belegt |
C/O (control/data) | Anzeige, ob Steuerbefehle oder Daten übertragen werden |
I/O (input/output) | Festlegung der Datenflußrichtung |
REQ (reqest) | Anforderung des Controllers zur Datenübernahme |
MSG(message) | Festlegung als Meldungszeitabschnitt |
RST (reset) | Notsignal (Stop bei Busaufhängung) |
SEL (select) | Festlegung als Wahl/Wiederwahl - Zeitabschnitt |